Reiseerfahrung Uganda
Liebe Frau Sears,
nach erlebnisreichen Tagen in Uganda berichten wir gerne über unsere Erfahrungen während unserer zweiwöchigen Reise durch die „Perle Afrikas“. Gleich zu Anfang sei festgehalten, dass wir die Reise in dieses wunderschöne Land mit seiner herrlichen und abwechslungsreichen Landschaft, seiner großartigen Tierwelt und seinen freundlichen Menschen jederzeit genauso wieder machen würden. Unser Guide und Fahrer Eric verdient unbedingt ein ganz großes Dankeschön. Er hat alle Aktivitäten perfekt organisiert und war jederzeit offen für unsere Wünsche. Die erste Abweichung vom Programm musste er schon am Flughafen meistern, weil wir Berliner zwar wie vorgesehen Entebbe erreicht haben, unser Sohn aber leider aufgrund eines stürmischen Morgens in Frankfurt nicht planmäßig fliegen konnte. Die erste Station, lediglich für eine Übernachtung, war Boma Guesthouse, unbedingt eine Empfehlung für die Nacht nach dem Flug. Dann ging´s zum Lake Mburo NP, dort übernachteten wir in der Mihingo Lodge, eine tolle Unterkunft mit vielen gemütlichen Plätzen zum Genießen und einem Infinity-Pool mit direktem Blick zum „belebten“ Wasserloch. Der Nationalpark hat uns mit wunderschönen Tiererlebnissen überrascht. Hier sahen wir große Mengen an Zebras und Giraffen, Impalas, Büffel etc. Dann kam schon der Höhepunkt der Reise, das Gorillatracking im Bwindi NP. Die Buhoma Lodge war ein großartiger Ausgangspunkt für ein unvergessliches Erlebnis. Auch hier war unsere Eric sicher nicht ganz unbeteiligt, dass sich unser Wunsch, möglichst eine nicht zu schwierig zu erreichende Gorillafamilie besuchen zu können, erfüllt hat. Nach einer halben Stunde sanften Fußmarsches waren fast schon enttäuscht, dass wir bereits mitten im Gorillagebiet der Rushegura-Gruppe waren. Nun begannen 60 unvergessliche Minuten. Sicher waren der Silberrücken und ein 3 Monate altes Baby am großartigsten. Sehr einprägsam war auch, dass uns der Silberrücken keinen zweiten Besuch bei dem Baby gestatten wollte. Ganz klasse war zudem ein neugieriger „Halbwüchsiger“, der uns näher kennenlernen wollte und auf Körperkontakt Wert legte. Am Nachmittag erkundeten wir auf einem geführten „Batwa tradition and village walk“ die Community. Der village walk hat uns recht gut gefallen, die batwa tradition war uns zu touristisch inszeniert. Schulen konnten wir leider nicht besichtigen, weil gerade Ferien waren. Weiter ging es nach Ishasha, wo wir im Ishasha Wilderness Camp übernachteten. Wieder eine wunderschöne Unterkunft an einem tollen Platz. Obwohl sich unser Guide fast verzweifelt bemüht hat, uns die baumkletternden Löwen zu zeigen, haben wir nur viele „leere“ Feigenbäume gesehen, leider aber trotz fünf fast endlosen Safaris keinen einzigen Löwen. Dafür hat uns das Lodgepersonal mit einem tollen Sundowner mit leckeren Knabbereien und Getränken mitten im Busch überrascht. Auf dem Weg zur Mweya Safari Lodge im Queen Elizabeth NP besuchten wir die Kyambura Schlucht, wo man wohl eine etwa fünfzigprozentige Chance hat, Schimpansen zu sehen, wir hatten leider die anderen 50%. Auf der trotzdem sehr interessanten Fußpirsch haben wir aber Flusspferde und Elefanten gesehen. Von Seiten der Sicherheit war unser Gefühl hier ausnahmsweise nicht so gut, weil sich der einzige, voranschreitende Guide um die recht große Touristengruppe nicht wirklich umfassend kümmern konnte. Die recht große Mweya Lodge liegt großartig mit Blick auf den Kazingakanal. Toll ist auch der Pool mit fantastischem Blick auf das gegenüberliegende Ufer. Hier war am beeindruckendsten eine zweistündige Bootstour auf dem Kanal. Viele Vögel, Elefanten, Büffel, Hippos, Wasserböcke, Antilopen, Warzenschweine, Riesenwaldschweine…. säumten das Ufer. Als Nächstes ging es in den Kibale NP, wo das Schimpansen-Tracking auf dem Plan stand. Leider besuchten wir die Schimpansen am Nachmittag. Von anderen Besuchern und einigen Trackern erfuhren wir, dass die Beobachtung am Vormittag meist beeindruckender ist, weil die Tiere dann oft auf dem Boden zu sehen sind. Wir sahen sie leider nur hoch oben in den Baumwipfeln. Beeindruckend ist, wenn die Schimpansen lautstark miteinander kommunizieren. Wir übernachteten in der Krater Safari Lodge, die zur Zeit leider keine wirkliche Empfehlung ist. Sie ist zwar toll gelegen mit herrlichem Blick auf einen Kratersee, wirkt aber völlig verlassen (wir waren die einzigen Gäste), das Personal ein bisschen hilflos. Man ist allerdings gerade dabei, einiges neu zu machen, vielleicht erwacht die Lodge zu frischem Leben. Unser Häuschen hatte zwischen Dach und Wand leider einen 10 bis 20 Zentimeter breiten ungeschützten Spalt, bei so viel direkter Verbindung zur Außenwelt fühlt man sich dann in der Nacht doch nicht ganz so wohl. Ein weiterer Höhepunkt war dann die letzte Station unserer Reise, der Murchison Falls NP. Hier hatten wir zwei großartige Bootsfahrten auf dem Nil und fantastische Safaris. Nun wurde auch unser „Löwen-Hunger“ gestillt, dazu kamen wieder viele Elefanten, Büffel, Nilpferde, Antilopen, Warzenschweine mit kleinen Babys, Hyänen etc. – und natürlich ganz viele Vögel, unter anderem auch der Schuhschnabel, das ugandische Wappentier- der Kronenkranich, Marabus, Kormorane, Pelikane, viele kleine bunte Eisvögel usw. Hier übernachteten wir in der überragenden Bakers Lodge, ein perfekter Abschluss einer traumhaften Reise. Die Bakers Lodge gehört wie auch die Buhoma Lodge und das Ishasha Camp zur Gruppe „Exclusive Camps & Lodges“. Alle drei waren von Lage, Ausstattung, Personal, Essen und Service absolute Spitzenqualität, wobei wir die Bakers Lodge ganz besonders ins Herz geschlossen haben. Am nächsten Tag ging es dann leider schon wieder zurück nach Entebbe. Auch am Ende der Reise zeigte sich die Flexibilität von Eric, der von dem in unserem Reiseprogramm fixierten Restaurantbesuch auf dem Weg zum Flughafen nichts wusste, aber sofort eine nette Lösung fand.
Ein herzliches Dankeschön allen, die zum Gelingen dieser unvergesslichen Reise beigetragen haben.
Sigrun, Stefan & Thomas G.