Das Leben als Safari Guide: Ein Traum im afrikanischen Busch

Schon bei meiner ersten Reise nach Afrika war ich fasziniert von diesem Kontinent. Wie viele andere hat mich das "Afrika-Virus" gepackt, und seitdem lässt es mich nicht mehr los. Von Ostafrika bis hinunter nach Südafrika bin ich gereist, aber der entscheidende Moment kam, als ich während einer Tour von Nairobi nach Kapstadt einen Mitreisenden traf, der eine Ausbildung zum Safari Guide machte. Seine Geschichten und Erfahrungen haben mich tief inspiriert und meinen weiteren Weg geprägt.

Der Weg in den Busch

Stellen Sie sich vor: Nachts hört man die Rufe von Löwen, Elefanten ziehen durch das Camp, Leoparden schleichen in der Dunkelheit umher – und man schläft monatelang mittendrin nur in einem kleinen Zelt. Doch genau diese intensive Nähe zur Natur macht die Erfahrung so besonders. Es ging jedoch nicht nur um die großen Tiere. Auch die kleinen Details, die man bei einer Pirschfahrt oft übersieht – Insekten, Reptilien, Vögel, Pflanzen und Tierspuren – waren faszinierende Lehrinhalte. Ich erinnere mich an einen Morgen, an dem wir zu Fuß unterwegs waren. Wir haben es nicht mal 100 Meter aus dem Camp geschafft und uns zwei volle Stunden über Mistkäfer unterhalten, die frischen Elefantendung verarbeitet haben. Es waren hunderte Käfer, verschiedene Arten und es war beste Unterhaltung.

Nach der Ausbildung war ich bereit als Guide zu arbeiten: Zunächst im Geländewagen und später auch als Backup-Guide bei geführten Wandersafaris. Meine erste Station war eine 5-Sterne-Lodge im Addo Elephant Nationalpark im Ostkap von Südafrika. Hier konnte ich mein Wissen nun an echten Gästen testen und weiter vertiefen. Später durfte ich auch in den bekanntesten Parks in Simbabwe Gäste durch die Wildnis führen.

Herausforderungen und Belohnungen

Der Job als Safari Guide ist sehr herausfordernd. Man steht früh auf, meist deutlich vor den Gästen, hat wenig Schlaf und die Aufgaben reichen weit über die klassischen Safari-Touren hinaus: Reifenwechsel, Fahrzeugwartung, Vorbereitung und Nachbereitung der Touren sowie lange Abende, bis auch die letzten Gäste nach einem Gin Tonic am Lagerfeuer ins Bett gegangen sind. Doch sobald man wieder mit den Gästen im Park unterwegs ist, sind all diese Strapazen vergessen.

Oft wurde ich gefragt: „Wird es langweilig, immer im gleichen Park zu arbeiten und immer das Gleiche zu erzählen?“ Die Antwort ist eindeutig: „Niemals“. Jeder Tag ist anders und man weiß nie, was der Busch bereithält. Anfangs habe ich meine Routen noch akribisch geplant, um den Gästen ein besonderes Erlebnis zu garantieren. Doch eine Lektion lernt jeder Guide schnell: Der Busch hat seinen eigenen Plan. Wie bringt man Gott zum Lachen? Indem man ihm von seinen Plänen erzählt!

Auch lernt man schnell, dass man nie auslernt. Ich war gerade dabei Gästen zu erklären, dass Zebras reine Grasfresser sind, während wir eines beobachteten. Das ist es jedenfalls, was man in Büchern liest und lernt. Im nächsten Moment fing das Zebra an, genüsslich Blätter von einem Busch zu fressen – eine wunderbare Lektion, dass die Natur sich eben nicht an Bücher hält.

Magische Momente durch die Augen der Gäste

Das Faszinierendste an dem Beruf ist, die Magie der Natur immer wieder durch die Augen der Gäste neu zu erleben. Die Freude und das Staunen bei der ersten Begegnung mit einem Löwen, der ersten hautnahen Begegnung mit Elefanten oder Hyänen, die neugierig um das Fahrzeug schleichen – diese Reaktionen – von Begeisterung über Demut bis zu Freudentränen - sind unbezahlbar und man fühlt diese praktisch mit.

Safari Guides spielen eine entscheidende Rolle für das Erlebnis der Gäste. Oft entstehen aus diesen intensiven Begegnungen sogar Freundschaften. Denken Sie daran, wenn Sie das nächste Mal auf Safari sind: Auch Ihr Guide liebt es, im Busch unterwegs zu sein, lebt seine Leidenschaft und freut sich darauf, Ihre Geschichten aus Ihrer Welt zu hören.

Afrika wartet auf Sie

Eine Safari ist viel mehr als nur eine Reise. Sie ist eine emotionale und unvergessliche Erfahrung – für die Gäste und auch für die Guides. Und wenn Sie tiefer in die Welt der Wildnis eintauchen möchten, gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine ähnliche Erfahrung bei einer Guiding School zu machen, die Ihnen das Wissen und die Fähigkeiten vermittelt, Afrika aus der Perspektive eines Guides zu erleben. Die Programme gibt es in unterschiedlicher Dauer: von wenigen Tagen über mehrere Wochen bis hin zur vollständigen Ausbildung zum Safari-Guide. Wir haben diese besondere Erfahrung bereits für viele unserer Kunden organisiert und unterstützen Sie gerne dabei, Ihren Traum von einer intensiven Safari-Ausbildung wahr werden zu lassen. Wer weiß, vielleicht sitzen Sie schon bald selbst hinter dem Steuer eines Landcruisers inmitten atemberaubender Natur! 😊